Logo Quartiersarbeit
Logo Vauban Vernetzt

GEFÖRDERTE PROJEKTE

Die Quartiersarbeit Vauban, bis 2018 in Trägerschaft des Stadtteilvereins, unterstützte jedes Jahr aus Projektmitteln kleine Vauban Projekte und Initiativen mit durchschnittlich 500 Euro. Die Gelder wurden im Rahmen des Zuschusses der Stadt Freiburg je zur Hälfte vom Beirat der Quartiersarbeit und vom Vorstand des Stadtteilvereins vergeben. Eine Auswahl geförderter Projekte wird hier vorgestellt.

BILA – BÜNDNIS INKLUSION LOKAL AKTIV

Die Quartiersarbeit Vauban trug gemeinsam mit der Lebenshilfe Breisgau gGmbH und dem Kinderabenteuerhof e.V. das inklusive Projekt BILA. Dieses von Aktion Mensch geförderten Projekt
hatte das Ziel, die Menschen, Vereine, Einrichtungen, Bildungsträger, Unternehmen und Geschäfte in Freiburg-Vauban und den angrenzenden Quartieren zu vernetzen. Damit förderte BILA zwischen 2014 und 2018 ein inklusives Zusammenleben und entwickelte die gesellschaftliche Vielfalt vor Ort weiter.

WANDELGARTEN VAUBAN

Urbanes Gärtnern für einen nachhaltigen städtischen Wandel

Der WandelGarten Vauban ist ein hervorragendes Beispiel für einen sozial und ökologisch nachhaltigen Umgang mit der Natur rund Freiburg im Rahmen der Bürgerbewegung Transition Town Freiburg: Seit 2013 gedeiht auf einem Gelände des Vereins für autofreies Wohnen e.V., nahe der Straßenbahnh-Endhaltestelle im Westen Vaubans, ein offener Garten, an dessen Gestaltung jede/r Interessierte teilhaben darf. „Urban Gardening“ verzichtet auf Zäune und stellt der Gemeinschaft im Öffentlichen Raum eine Gartenfläche zur Verfügung, an der Gartenfreunde aus Vauban und Umgebung durch Geben und Nehmen teilhaben.

Stadtteilverein Vauban e.V. / Quartiersarbeit Vauban haben diese Initiative finanziell und organisatorisch unterstützt – hier ein Rückblick auf den von der Quartiersarbeit durchgeführten Workshop vom 11.10.13., also aus der Gründerzeit:

„Kaum waren die Stände für die Info-Börse aufgebaut, sammelte sich dort Workshop-TeilnehmerInnen aller Generationen. Sowohl denen, die sich für das Thema urbanes Gärtnern interessierten, als auch den bereits Projekt erfahrenen wurde viel geboten. Neben Büchern zu verschiedenen Gemüsepflanzen und Flyern zu regionalen Projekten gab es einige Produkte zum Anschauen und Kaufen wie Getreidesorten und Samentütchen aus dem Kaiserstühler Samengarten oder Honig von der Vauban-Imkerei. Der Erlös vom Honigstand kam dem WandelGarten Vauban zugute.

Eine Bilderschau zeigte die kreative Entwicklung dieses neuen Projektes auf dem westlichen Gelände des Weidenpalastes. Schon in der ersten Saison hat die Gruppe z.B. Tomaten, Mais , Kartoffeln und Kürbisse gepflanzt und über die Sommerzeit hinweg abendliche Gießrunden organisiert.
Bei leckerer Kürbissuppe mit selbst gebackenem Brot kam es bereits zu einem Erfahrungsaustausch. Im nachfolgenden Podiumsgespräch wurden verschiedene Aspekte vertieft. Martin Leser, Leiter der Gartenamtsabteilung, steht dem Trend zum städtischen Gärtnern positiv gegenüber und möchte es durch die Bereitstellung geeigneter öffentlicher Flächen oder auch Material wie Gartenerde unterstützen – gemeinsam mit Mitarbeiterinnen von ‚Freiburg packt an’. Monica Lüers und Hartmut Wagner, die den WandelGarten mitbegründet haben, berichteten vom Anstoß für dies Projekt durch die Transition Town Bewegung und betonen, das neben dem Experimentieren und Kennen lernen von naturgemäßen Anbau auch die soziale Komponente eine Rolle spiele.
Denis Blümel von Transition Town Freiburg stellte in einem ausführlicherem Beitrag das urbane Gärtnern in einen geschichtlichen Kontext, die Organisation ProSpeciaRara Deutschland und der Kaiserstühler Samengarten, die 2011 ein gemeinsames Netzwerk zur Züchtung und Verbreitung seltenen gewordener Nutzpflanzen gegründet haben beschrieben die Kooperation mit anderen züchterisch tätigen Betrieben und die Bedeutung von Vielfalt und alten Sorten für eine zukunftsfähige Landwirtschaft oder auch zur Selbstversorgung.“

So sind insbesondere zahlreiche Hügelbeete und Hochbeete mit Gemüse, Salat und Obst entstanden, und es wurden und werden neue nachhaltige Methoden des Anpflanzens und der Bodendüngung (beispielsweise durch „Wurmfarmen“ und Bokashi) erprobt, die zeigen, dass auch weniger fruchtbarer Boden erfolgreich bepflanzt und als gemeinsamer städtischer Garten genutzt werden kann.

REPARATURCAFÉ VAUBAN

Bei der Veranstaltung „Kaufen für die Müllhalde“ am 11.07.2014 wurde die brisante Frage angesprochen: Inwiefern ist bei neuen Geräten bereits der Verschleiß eingebaut?  Axel Mayer vom BUND stellte die enorme Ressourcenverschwendung der „Obsoleszenz“ vor, einer immer wieder erfahrbaren Strategie vor, die zwecks Umsatzförderung die Verbraucher täuscht. Buchautor Jürgen Reuß führte mit seiner Lesung im Detail aus, wie und wo z.B. Sollbruchstellen eingebaut werden und zu welchen Folgen solch eine Wirtschaftsweise führt – gerade auch im Weltmaßstab. Unter den ZuhörerInnen waren zwei Initiatoren des Freiburger Reparaturcafés, die über das Konzept des gemeinsamen Reparierens berichteten und damit großes Interesse auslösten. Nach einem Aufruf der Quartiersarbeit im Stadtteilmagazin fanden sich bis 2015 genug Interessenten, um auch im Vauban ein Reparaturcafé zu gründen. Seitdem lädt das Reparaturcafé Vauban an den zweiten Samstagen des  Monats Menschen zum gemeinsamen Reparaieren und Nähen ein – zunächst in den Räumen des Jugendzentrum JuKS und seit 2019 in der Kita und Familieninitiative Wiesengrün in der Wiesentalstraße 20. Wer aktiv werden möchte, kann sich an den Stadtteilverein oder die Quartiersarbeit wenden.
Weitere Infos hier:  Reparaturcafé Vauban und Reparaturcafé Freiburg